Sie hörte schon viele persönliche Geschichten
Autorin DANICA ZAVRL ŽLEBIR
Übersetzung BOJAN WAKOUNIG
Die Jenko-Kaserne, ein mächtiges Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das neben dem Jenko-Gehöft in Jezersko steht, zeugt heute sowohl von der Lebensweise als auch von der Art zu reisen in vergangenen Zeiten. Hier fanden nämlich Reisende und Fuhrmänner, die den hochgelegenen Seebergsattel nicht in einem Tag bewältigen konnten, Unterkunft. Von ihren Reisen erzählen gut erhaltene und renovierte Inschriften an den Wänden, die in italienischer, deutscher und lateinischer Sprache verfasst wurden. Heute wird die Kaserne von der Familie Tičar verwaltet, die auf dem Jenko-Hof wirtschaftet und für die das ethnografische Museum in der Kaserne einen Nebenerwerb darstellt.
Das Museum wird von Gästen, die in Jezersko Urlaub machen, besucht, der Großteil sind aber Schulklassen, etwa 300 jährlich. Die Schüler schauen sich mit Interesse die ausgestellten Gegenstände und die Inschriften an und lauschen Olga Tičar und ihrer Schwester Mija Murovec, die ihnen die Geschichte näherbringen. Den Erfahrungen Olgas nach mögen die Gäste vor allem persönliche Geschichten, die mit diesem historischen Denkmal verbunden sind.
Jeden Sommer bringt jetzt die Jezersko-Story Leben in die Jenko-Kaserne. Es handelt sich um drei für das Theater adaptierte Geschichten aus dem gleichnamigen Buch Andrej Karničars im lokalen Dialekt, die von einheimischen Laienschauspielern dargeboten werden. Aufgrund der Corona-Situation stehen die Aufführungen in diesem Jahr noch nicht fest.

Sammlung alter Gegenstände im ethnologischen Museum
Tina Dokl

Die Inschriften an den Wänden zeugen von den Menschen, die auf ihrem Weg über den Seebergsattel in der Jenko Kaserne übernachtet haben.
Tina Dokl

Die Schwestern Olga Tičar und Mija Murovec vor der Jenko Kaserne
Tina Dokl