Die frühchristliche Höhensiedlung Ajdna

    Autorin URŠA PETERNEL
    Übersetzung BOJAN WAKOUNIG

„Wo die Karawanken stolz in die Höhe ragen, auf einen Berg mit dem Namen Ajdna, steht die Burg eines Riesen …“ Mit diesen Worten beginnt ein slowenisches Volkslied, das von einem hünenhaften Mädchen und seinem Vater erzählt, die auf einer 1046 m hohen, Ajdna genannten Anhöhe in den Karawanken gelebt haben sollen. Der slowenische Begriff Ajdna selbst entstammt aus dem deutschen Wort Heide.

Durch Ausgrabungen konnte nachgewiesen werden, dass auf dem schwer zugänglichen Gipfel südlich des Hochstuhles im 5. und 6. Jahrhundert eine frühchristliche Siedlung bestand. Davon sind keine schriftlichen Zeugnisse erhalten, alle Erkenntnisse darüber wurden durch archäologische Forschungen erzielt.

Auf der Anhöhe Ajdna sollen bis zu 150 Menschen gelebt haben, vermutlich Einheimische aus den Dörfern unter dem Hochstuhl. Die Siedlung umfasste 25 einfache Häuser und eine Kirche. Im Gebäude neben der Kirche entdeckten Archäologen elf Skelettgräber von Altsiedlern. In den Gräbern fanden sich zahlreiche Beigaben: Gefäße, Werkzeug, Waffen, Schmuck und andere Gegenstände, die im Museum Gorenjski muzej in Kranj aufbewahrt werden.

Heute wird auf Ajdna die geheimnisumwitterte Siedlung durch mehrere Infotafeln präsentiert, die Besucher erwarten auch Bänke zum Ausruhen, an der Stelle, an der die Kirche stand, findet jeden letzten Junisonntag eine Heilige Messe statt. Der Gipfel ist auch bei Bergwanderern beliebt, denn er bietet eine wunderbare Aussicht auf das Obere Savetal, auf, den Hochstuhl, den Triglav, die Julischen Alpen, die bewaldeten Höhenrücken Pokljuka und Jelovica...

Um Ajdna und die damit verbundene Geschichte den Besuchern noch näherzubringen, wurde vor drei Jahren im Geburtshaus des Sprachwissenschaftlers Matija Čop in Žirovnica ein Museumsraum eröffnet.