Ich wirke gerne in Kärnten

    Autorin URŠA PETERNEL

Die 28-jährige Amina Majetić ist mir drei Staaten verbunden. Ihre Familie stammt aus Bosnien, Amina wurde in Jesenice in Slowenien geboren und übersiedelte mit 15 Jahren nach Klagenfurt. An der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt schloss sie ein Germanistik- und Slawistikstudium ab und etablierte sich als Dichterin der jüngeren Generation. Bisher veröffentlichte sie zwei Gedichtbände, der erste mit dem Titel Vse ali nič (Alles oder nichts) erschien 2012 im Wieser-Verlag, der zweite mit dem Titel Ko sanje ostanejo sanje (Wenn Träume Träume bleiben) heuer im Hermagoras-Verlag.

Die Thematiken sind vielfältig, sie sagt, sie schreibe über ihr Erleben des Alltages, über Freundschaft, die nicht selbstverständlich sei, über Liebe, verbunden mit Warten, Unsicherheit und Angst davor, allein zu bleiben, über von uns selbst gestellte Grenzen. Im zweiten Gedichtband schreibt sie über den Tod, das Leben, das endet und doch nicht endet. „Alles, worüber ich denke, verarbeite ich am Papier, jedes Gedicht ist mit einem Ereignis verbunden und birgt seine Geschichte“, sagt Amina, die sehr viel auch als Sängerin auftritt. Im Übrigen ist sie auch im Kulturgeschehen der slowenischen Gemeinschaft in Kärnten aktiv.

In Kärnten fühle sie sich angenommen, sagt sie, auch deswegen, weil ihr die Kärntner sagen, sie sei „die ihrige.“ „In Kärnten bin ich gerne tätig. Aufgrund meiner Verbundenheit mit drei Ländern und des Besuchs des Slowenischen Gymnasiums spreche ich fünf Sprachen, vier davon verwende ich im Alltagsleben, was manchmal für ein Durcheinander sorgen kann. Eigentlich ordne ich mich nirgendwo mehr ein“, meint sie abschließend.