Einladender großartiger Panoramablick
Autorin MATEJA RANT
Übersetzung BOJAN WAKOUNIG
Mit der Burg von Bled (Veldes) sind keine besonderen Geschichten verbunden, war sie doch nie Wohnsitz von Adelsfamilien; ihre Bestimmung war immer sehr nüchtern, unter anderem als Außenstelle für Steuern, erklärt Matjaž Završnik der in den letzten 14 Jahren Burgverwalter ist. Die Burg steht auf einen steilen Felsen, der 139 Meter über den Wasserspiegel des Sees von Bled (Blejsko jezero) in die Höhe ragt. Jahrhunderte lang war sie Sitz der großen Oberkrainer Besitzung des Bistums Brixen, heute aber zählt sie zu den stärksten Blickfängen der slowenischen Kultur und des slowenischen Fremdenverkehrs.
Das Gebiet, wo heute die Burg steht, war schon seit der Urzeit besiedelt, wovon zahlreiche archäologische Überreste zeugen – hier ist eine der reichsten archäologischen Fundstätten in Slowenien. In schriftlichen Quellen wird die Burg (castellum Veldes) erstmals am 22. Mai 1011 erwähnt, und zwar auf einer Schenkungsurkunde, mit welcher der deutsche Kaiser Heinrich II. dem Bistum Brixen noch den Rest der Bleder Besitzung schenkte, und zwar das, was nicht in der Schenkungsurkunde von 1004 erwähnt worden war. Somit zählt die Burg von Bled zu den ältesten in den Quellen erwähnten Burgen im slowenischen Raum. Sie wurde von zwei Erdbeben heimgesucht, und zwar zuerst im Jahre 1511, nach dem sie von Herbard Auersperg renoviert wurde, und im Jahre 1690, als sie unter den Freiherren von Gallenfells mitten in der Restaurierung stand. Im Jahre 1858 verkauften der Bischof und das Domkapitel die Herrschaft Bled und die Propstei auf der Insel dem bürgerlichen Unternehmer Viktor Ruard, dem Besitzer des Eisenwerkes in Jesenice (Assling), später waren unter den Eigentümern auch der Großkaufmann Adolf Muhr und der Hotelier Ivan Kenda. Jetzt befindet sich die Burg im Eigentum des Staates, verwaltet wird sie vom Kulturamt Bled (Zavod za kulturo Bled).
Tina Dokl
Mateja Rant