An manchen Orten gibt es einen Harpfe, an anderen einen Köse

 Autorin URŠA PETERNEL

»Heute sehen wir an den Harpfen statt Heu oft Plakate, früher hingegen verwendete der Oberkrainer Bauer dieses Gestell zum Trocknen verschiedenster landwirtschaftlicher Produkte. Noch heute gilt, dass die in der Harpfe getrocknete Streu (oder das dort getrocknete Heu) besser ist als die am Boden getrocknete. In den Harpfen wurde auch das Korn getrocknet – Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Buchweizen ...«

So erzählt der Landwirt Klemen Klinar, einer der Autoren des Buches beziehungsweise Handbuches »Od stoge do kozuca«, das vor kurzem bei der Razvojna agencija Zgornje Gorenjske (Entwicklungsagentur für Zgornja Gorenjska) erschienen ist. In ihm wurde der Harpfe als besonderem Kulturerbe Oberkrains besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Wie Klemen Klinar erzählt, wurde im Rahmen des Projekts ein Musterinventar der in den teilnehmenden Oberkrainer Gemeinden stehenden Harpfen erstellt. In 18 Siedlungen wurden derart 569 Harpfen erfasst und nach Art, Lage, Lokalisierung, Ausrichtung des Dachfirstes, Zustand ihrer Bauteile ... beschrieben. Harpfen wurden in der Vergangenheit zumeist entlang der Wege, unter den Abhängen, aufgestellt, gleichzeitig wurde aber auch immer darauf geachtet, dass sie den bäuerlichen Tätigkeiten nicht im Weg standen. Ebenso wurde untersucht, welche Arten von Harpfen es in Oberkrain gibt, in welchem Zustand sie sind, aus welchen Bauelementen sie bestehen, ob sie irgendwelche Besonderheiten haben, womöglich auch religiöse Motive oder Jahreszahlen haben, ...

Das Projekt hatte aber auch ein ganz praktisches Ziel. Es wurden nämlich mehrere Arbeitsgruppen und Vorträge organisiert, bei welchen die Eigentümer der Harpfen darüber informiert wurden, wie man sie sinnvoll renovieren kann. Die praktischen Anweisungen für Renovierung und Instandhaltung der Harpfen wurden auch in das Handbuch integriert.