Die Erinnerung an den Sohn der Stadt lebt weiter
Autorin SUZANA P. KOVAČIČ
Übersetzung BOJAN WAKOUNIG
Fotos GORAZD KAVČIČ, ARCHIV DER BÜCHEREI DR. TONE PRETNAR TRŽIČ, ARCHIV Z. PRETNAR
Literaturwissenschaftler, Versforscher Übersetzer, Polonist, Professor und Dichter – das Vermächtnis des aus Tržič stammenden Tone Pretnar (1945-1992) ist außerordentlich.
Auf der an seinem Wohnhaus angebrachten Erinnerungstafel ist zu lesen: „Das Lied altert nie. Der Autor ist in ihm ewig jung“. Er schloss an der Philosophischen Fakultät in Ljubljana ein Studium der slowenischen und russischen Sprache ab. Seine wissenschaftliche Karriere begann 1972. In Warschau in Polen schloss er sich einer Gruppe an, die an der Akademie der Literaturwissenschaften die Versformen in den einzelnen slawischen Ländern untersuchte. An der Universität in Warschau war er als Lektor für die slowenische Sprache und Literatur tätig. 1988 promovierte er mit seiner Dissertation über Prešeren und Mickiewicz. Er war Gastprofessor in Triest, Klagenfurt, Osijek und Kattowitz bzw. Sosnowiec. 1992 ging er zurück nach Polen. Er wirkte als Professor der slowenischen Sprache, Literatur und Kultur am Institut der slawischen Philologie der Schlesischen Universität. Sein plötzlicher Tod setzte seinem Wirken ein unerwartetes Ende.
Er liegt in Tržič begraben. In seiner Heimatstadt, der er auch einige seiner Werke widmete, ist die Bibliothek nach ihm benannt, ein Raum hält auch die Erinnerung an ihn aufrecht. Den Namen Tone Pretnars trägt auch ein Preis, der international für „Botschafter der slowenischen Literatur und Sprache“ verliehen wird.
Gorazd Kavčič
Archiv Z. Pretnar