Gregor Voglar und seine Zeit

    Autorin SUZANA P. KOVAČIČ
     Übersetzung BOJAN WAKOUNIG

Das Buch "Doktor Gregor Voglar, zdravnik na dvoru ruskega carja Petra I. Velikega" (Doktor Gregor Voglar, Arzt am Hof des russischen Zaren Peter I. des Großen) wurde vom Arzt Jurij Kurillo konzipiert und herausgegeben. Es handelt sich um ein umfassendes, auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand verfasstes Werk, das den Kontext politischer und medizinischer Umstände jener Zeit berücksichtigt, in der Gregor Voglar (1651–1717), in Naklo geboren, lebte und als Leibarzt des Zaren wirkte. Trotz des väterlichen Wunsches, er solle Priester werden, entschloss er sich für die Medizin. Als Arzt wirkte er unter anderem in Bleiburg (Pliberk) und Radkersburg (Radgona), wo er sich vor allem mit seinen Maßnahmen gegen die Pest hervortat. Er wurde vom Hof des Habsburger Kaisers Leopold I. dem Hof des russischen Zaren in Moskau empfohlen. Dorthin gelangte er im Jahre 1689 und erwarb sich den Ruf als ausgezeichneter Arzt, der mit seinem medizinischen Wissen öfter auch dem Zaren Peter half. Nach einem Vierteljahrhundert in Moskau kehrte Voglar nach Hause zurück. Im Testament hinterließ er seinem Geburtsort Naklo fünftausend Gulden für den Ausbau der Wasserleitung, an ihn erinnern im Dorfzentrum eine Kapelle und ein Brunnen.

Jurij Kurillo hat als Herausgeber mehrere Kapitel des Buches verfasst, die den Werdegang Voglars von den Bauernhäusern in Naklo zu den Palästen des Kremls sowie den Stand der Medizin in jener Zeit beleuchten. Die Historikerin Ljuba Brajnik stellt in ihrem Kapitel das Europa des 17. Jahrhundert und den Zaren Peter. I. den Großen vor. Der Historiker, Russist und Theologe Simon Malmenvall schrieb über die religiösen Belange und den Einfluss des (katholischen) Westens auf Russland von der Mitte des 17. bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Genealoge Peter Kuhar widmete sich Voglars Stammbaum und der Bürgermeister Ivan Meglič der heutigen Wasserversorgung in der Gemeinde Naklo.