Eine Schule fürs Leben

    Autor JOŽE KOŠNJEK
    Übersetzung BOJAN WAKOUNIG
    Fotos JOŽE KOŠNJEK

Im Jahr 1908 gründete der Pfarrer von St. Jakob im Rosental Matej Ražun mithilfe der Schulschwestern, des Hermagoras-Vereins und der Spenden zahlreicher Einheimischer den Slowenischen Schulverein, der im nahegelegenen St. Peter die erste private Volksschule mit slowenischer Unterrichtssprache errichtete. Diese Schule, heute mit anderem Unterrichtsprogramm, besteht seit mittlerweile 112 Jahren. Während des Zweiten Weltkrieges war sie zwangsweise geschlossen, nach dem Krieg erlebte sie eine neue Blütezeit. In St. Peter wurde der erste slowenische Kindergarten in Kärnten eröffnet. Es folgten eine Haushaltsschule und eine landwirtschaftliche Fachschule. Das Jahr 1989 brachte einen neuen Aufbruch, es wurde die fünfjährige Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe mit Matura sowohl in slowenischer als auch in deutscher Sprache eröffnet. Als Schulerhalter fungiert noch immer der Konvent der Schulschwestern. Die Einrichtung bietet den Schülerinnen und Schülern, darunter auch vielen aus Slowenien, eine Allgemein- und Berufsbildung, die einen sofortigen Berufseintritt als auch ein weiterführendes Universitätsstudium ermöglicht. Die Absolventen der HLW St. Peter sind gefragte Arbeitskräfte in der Gastronomie, im Tourismusbereich, im Bank- und Versicherungswesen oder bei Speditionen – aufgrund ihres fachlichen und praktischen Wissens als auch wegen ihrer Sprachkenntnisse. Neben Slowenisch und Deutsch sind auch Englisch und Italienisch Pflichtfächer.

Die Statue in der Lobby der HLW St. Peter erinnert an den Gründer der Schule, Matej Ražun.

Die Gründung der Schule für Wirtschaftsberufe geht auf das Jahr 1908 zurück.

„Die Schülerinnen und Schüler werden zu einem selbstständigen und verantwortungsbewussten Leben erzogen. Im Berufsleben sollten sie gewissenhaft und zuverlässig sein. Unser Motto ist einfach: Wir sind eine Schule fürs Leben“, betont der Schuldirektor Stefan Schellander. Stolz ist er auch darauf, dass die Arbeit der Schule gesehen und geschätzt wird, was heuer auch der vom Rat der Kärntner Slowenen und vom Christlichen Kulturverband verliehene Tischlerpreis unter Beweis stellte. In der Begründung für den Preis wurde besonders das Innovationspotential der Schule festgehalten, das auch von der Selbstorganisation der Kärntner Slowenen zeugt. Generationen von Jugendlichen besuchten diese Schule, die sowohl zum Erhalt der sprachlichen und kulturellen Identität der Kärntner Slowenen als auch zum Miteinander beider Volksgruppen in Kärnten und der Menschen auf beiden Seiten der Karawanken beitrug.