Irgendwo zwischen Himmel und Erde

    Autor JOŽE KOŠNJEK
    Übersetzung BOJAN WAKOUNIG
   Fotos  JOŽE KOŠNJEK, AUS DEM BUCH "JANEZ GALLOB TRUPI - FRANCE", MOHORJEVA HERMAGORAS

Im Klagenfurter Hermagoras Verlag (Mohorjeva založba) erschien im Vorjahr das zweisprachig gestaltete Buch Irgendwo zwischen Himmel und Erde – Nekje med zemljo in nebesi - mit den Erinnerungen Janez Gallob-Trupis, der am 28. August des Jahres 1905 auf der Truppealm unter dem Techantinger Mittagskogel in den Karawanken auf mehr als tausend Meter Seehöhe zur Welt kam. Er starb 1987.

Im Buch entfaltet sich die Geschichte des jungen Janez, der 1928 den Bergbauernhof übernahm und auf ihm erfolgreich bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wirtschaftete, als die Familie zwangsausgesiedelt wurde, nach drei Monaten jedoch zurückkehren durfte. Die slowenische Trupi-Familie war aber danach nicht mehr sicher und den Nazis ein Dorn im Auge. Janez traf 1943 erstmals auf Partisanen, im Frühjahr 1944 begann er unter dem Partisanennamen France mit ihnen zusammenzuarbeiten, im November schloss er sich ihnen an. Als Partisan France war er in den Karawanken tätig, von Mallestig über Zell und Trögern bis nach Jezersko. Dort kam er wegen einer akuten Erkrankung in die versteckt gelegene Krankenstation Krtina, die verraten und angegriffen wurde. Janez alias France war entschlossen, nicht alleine ins Jenseits zu gehen und nahm eine Handgranate, die er, falls er gefunden werden sollte, aktivieren würde.

Janez Gallob Trupi schrieb nach dem Krieg seine Erinnerungen nieder. Sie erschien im Jahr 1984 im Vestnik koroških partizanov, der Zeitschrift der Kärntner Partisanen. Vor zwei Jahren begann sein Enkel Marko zusammen mit den Verwandten die Erinnerungen zu redigieren. Es entstand das Buch Irgendwo zwischen Himmel und Erde. Der Titel ist einem Gedicht entnommen, das Marko anlässlich des Todes seines Vaters Lojzi, eines der acht Kinder Janez´ verfasst hat. Es bezieht sich auf die Truppealm, die tatsächlich zwischen Himmel und Erde liegt.

Marko Gallob mit dem Buch über seinen Großvater Janez und Notizbüchern, in die er seine Erinnerungen schrieb.

Das Buch dokumentiert nicht nur das Leben eines bewussten und widerständigen Kärntner Slowenen, sondern auch seine hehren ethischen Prinzipien. Er hätte sich an jenen, die nach seinem und dem Leben seiner Familie trachteten, rächen können. Doch er wurde sich immer rechtzeitig bewusst, dass am anderen Ende des Gewehrlaufes ein Mensch ist, der vielleicht auch eine Familie oder eine Freundin hat und dem vor den Taten, die er verrichten muss, graut. Seine Motte war: Der Krieg ist zu Ende. Das Leben beginnt aufs Neue!

Marija und Janez Gallob mit ihren Kindern und Enkeln im Jahre 1971