1000 Jahre gemeinsames slowenisches und deutsches Namengut
Autor BOJAN WAKOUNIG
Bei zahlreichen Kärntner Ortsnamen ist, auch wenn sie auf Deutsch geschrieben werden, schon auf den ersten Blick klar, dass sie slowenischen Ursprungs sind, andere wiederum sind ganz klar deutscher Herkunft und bei einigen reichen die Wurzeln noch viel weiter zurück, in die Zeiten der Römer und Kelten. Der emeritierte Professor für Sprachwissenschaft an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt Heinz-Dieter Pohl beschäftigt sich mit diesem Namensgut und seiner Interpretation schon seit Jahrzehnten. Er publizierte zu diesem Thema zahlreiche Beiträge, zuletzt veröffentlichte er im Rahmen des grenzüberschreitenden EU-Interreg-Projekts Smart Tourist – SPread the Karawanks bei der Klagenfurter Hermagoras das Buch Kärnten/Koroška – 1000 Jahre gemeinsames slowenisches und deutsches Namensgut. Auf der Homepage des Projekts steht es auch zum kostenlosen Download bereit.
„Das Namensgut ist vor allem deswegen interessant, weil ein Teil Kärntens bis heute zweisprachig geblieben ist. Auch in heute völlig deutschsprachigen Gebieten gibt es zahlreiche alte Ortsnamen mit slowenischem Ursprung. Das gleiche gilt für Osttirol, den Lungau in Salzburg und die Steiermark sowie für den größten Teil des südöstlichen Oberösterreich und des südlichen Niederösterreich“, erläutert Pohl. Das keltische Erbe hat sich im Namen des Landes Karantanien/Kärnten/Koroška erhalten. „Der Name des Landes entstammt keltischen oder vorkeltischen Wurzeln, er ist also vorslawisch und wurde über die Römerzeit übernommen. Wahrscheinlich bedeutet er felsige Gegend oder Gebirge“.
Bojan Wakounig