Ein verbindender Kulturpfad am Kömmel und an der Strojna
Autor BOJAN WAKOUNIG
Kömmel und Strojna sind ein zusammenhängendes Hügelgebiet, das allerdings seit mehr als hundert Jahren durch die Staatsgrenze getrennt wird. Das Leben an der Grenze hat die in den Steilhängen östlich von Bleiburg, im österreichischen Kärnten, und die nördlich von Prevalje und Ravne, im slowenischen Koroška, lebenden Menschen stark geprägt. Ganz besonders geprägt wurden die Menschen auf ehemals jugoslawischer Seite. Im Rahmen des europäischen Projektes »SPread the Karawanks – Karawanken erlesen und erleben« wurde die Entstehung eines kulturgeschichtlichen Literaturpfades und eines kulturgeschichtlichen Führers eingeleitet, die ein Bild sowohl des literarischen und künstlerischen Erbes als auch der Gegenwart am Kömmel zeichnen werden. Der Pfad kann entweder bei der Kirche in Strojna oder aber vom Kömmelgupf auf österreichischer Seite aus beschritten werden. Von dort biegt ein Weg zur Grenze ab. Es eröffnet sich ein Blick auf sorgfältig gemähte Wiesen, an einsamen Bauernhöfen vorbei führt der Weg bis nach Strojna. Im Gebäude neben der Kirche befindet sich ein Gedenkzimmer an die Autodidakten aus Strojna. Ein besonderer Platz ist dem einheimischen Dichter Blaž Mavrel gewidmet. Ein wenig außerhalb des Dorfzentrums liegt der Janež-Hof. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus dem Ende des 17. oder beginnenden 18. Jahrhunderts hat seine alterümliche Architektur bewahrt, die Dächer sind noch immer mit Holzschindeln gedeckt. Im Tal, am östlichen Fuß des Kömmels, liegt Libeliče/Leifling. Das Dorf fand durch seinen zweijährigen Kampf für die Durchsetzung des lokalen Abstimmungsresultates aus dem Jahr 1920 Eingang in die Geschichtsbücher. Der Ort kämpfte dafür, dass für das Dorf das lokale Resultat und nicht das Resultat der gesamten Zone A zählen sollte. Am 1. Oktober 1922 hatte man das Ziel schließlich erreicht und das Dorf wurde Teil des Königreiches Jugoslawien. Daran erinnert das Abstimmungsmuseum in den Räumlichkeiten des Leiflinger Pfarrhofes.

Das denkmalgeschützte Gehöft "Janez" auf der Strojna ist etwa vierhundert Jahre alt und bewahrt traditionelle Architektur.
Bojan Wakounig

Hausgemachter Most, Rohwürste und Schwarzbrot – eine "echt kärntnerische Jausn".
Bojan Wakounig

Der Gedenkraum für Literatur auf der Strojna widmet dem hiesigen Volksdichter Blaž Mavrel (1896–1977) einen besonderen Platz.
Bojan Wakounig

Der berühmte Spritzwagen, der von den Einwohnern von Potoče den Libeliče mitgenommen und am Ende wieder "entführt" wurde.
Bojan Wakounig

Helena Sekalo vom Gehöft Janež kümmert sich vorbildlich um das Bauerbe.
Bojan Wakounig