Ich bleibe Flüchtling bis ans Lebensende

    Autor JOŽE KOŠNJEK
    Übersetzung BOJAN WAKOUNIG

Majda Starman aus Spittal an der Drau beschrieb ihre Flucht aus Jugoslawien und ihr Leben in Österreich im Buch Ostali smo na Koroškem (Wir blieben in Kärnten).

Das Buch erschien heuer im Klagenfurter Hermagoras-Verlag. Majda Starman schreibt darin über ihre Kindheit, die sie nur kurz bei ihren Eltern in Podgora bei Ljubljana, den größten Teil aber bei ihren Großeltern in Vrhe bei Moravče verbrachte. Im Mai 1945 fand die kindliche Unbekümmertheit ein jähes Ende, als das achtjährige Mädchen mit seinen Großeltern und dem Vater vor den Kommunisten flüchten musste. Ihre Erlebnisse beschrieb Majda Starman vor drei Jahren schon im deutsch erschienenen Buch Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. In beiden Büchern erzählt sie auch von ihrer Hochzeit mit ihrem Ehemann Alojz, der, auch Flüchtling vor den Kommunisten, aus der Nähe von Kranj stammt, und von all den Schwierigkeiten, die von den Flüchtlingen bewältigt werden mussten. Majda Starman sammelt all die Jahre schon Material über die slowenischen Flüchtlinge und vermittelt ihre Erfahrungen zusammen mit der Tochter Ivanka auch der Spittaler Bevölkerung. Das Echo sei sehr positiv, sagt sie.

Die Eheleute Starman empfangen in ihrem Haus, das sie in der Nähe des ehemaligen Flüchtlingslagers errichtet haben, offenen Herzens jeden, der zu ihnen zu Besuch kommt und ihn das Leben der Slowenen in Spittal interessiert. Die Gemeinschaft trifft sich meistens bei den Sonntagsmessen, die seit mehr als drei Jahrzehnten von Jože Andolšek aus Klagenfurt gelesen werden. Das Buch Wir blieben in Kärnten soll demnächst auch in deutscher Übersetzung erscheinen und wurde auch zur Erinnerung an 75 Jahre Flucht und Vertreibung aus dem damals jugoslawischen Slowenien geschrieben.

Das Cover des Buches - darauf zu sehen: die Autorin mit ihrer Schwester Francka, im Hintergrund Blick auf die Lagerkaserne.