Dichterin, Lehrerin, Komponistin

    Autor BOJAN WAKOUNIG
   Fotos PRIMOŽ PIČULIN, ARCHIV KKZ

Rund vierzig Komponisten aus Kärnten und Slowenien vertonten die Gedichte Milka Hartmans, für so manches schrieb sie die Musik selbst. Von ihren 860 Gedichten wurde fast die Hälfte zur Musik.

In Loibach (Libuče) bei Bleiburg erblickte Milka Hartman am 11. Februar 1902 das Licht der Welt und starb ebendort am 19. Juni des Jahres 1997. Ihre Familie war slowenisch gesinnt und kulturell aktiv. Sechs Jahre besuchte sie die Volksschule, musste diese aber nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verlassen. Mit 16 Jahren schrieb sie ihr erstes erhaltenes Gedicht mit dem Titel Zakaj bi jaz ne pela (Wieso sollte ich nicht singen).

Zehn Jahre nach dem Ende der Volksschule besuchte Milka Hartman in Ljubljana eine Haushaltsschule, später noch eine in Maribor. So wurde sie Hauswirtschaftslehrerin. Den ersten Kurs in Kärnten leitete sie im Jahre 1927, es folgten unzählige.

Diese Kurse waren nicht nur eine Vorbereitung auf die Haushaltsführung, sondern stellten für die Bauernmädchen die einzige Möglichkeit dar, sich zu bilden und in Kontakt mit der slowenischen Schriftsprache zu kommen. Milka Hartman brachte den Kursteilnehmerinnen die slowenische Kultur und wichtige Grundwerte näher und hatte somit einen bedeutenden Einfluss auf die Kulturidentität des südlichen Kärntens.

Lange Zeit war Milka Hartman die einzige Kärntner Slowenin, die Gedichte schrieb und diese auch veröffentlichte (auch im Jauntaler Dialekt). Vor dem Kulturni dom in Bleiburg erinnert seit heuer eine Erinnerungstafel als Station des Slowenischen Schriftstellerweges an sie.