Die schwierigsten Wanderwege in den Karawanken

    Autorin JELENA JUSTIN
    Übersetzung BOJAN WAKOUNIG

Beim Gedanken an schwierige und anspruchsvolle Wanderwege fallen einem in Slowenien zuerst die Julischen und Steiner Alpen ein. Doch wieso nicht die Karawanken? Wahrscheinlich deswegen, weil sie von slowenischer Seite ein mildes, freundliches Antlitz zeigen, das nicht an übertriebene Schwierigkeiten denken lässt. Beim Betrachten der Karawanken von der Kärntner Seite präsentieren sie sich ganz anders. Hier nun einige sehr anspruchsvolle Anstiege in den Karawanken.

Der Kamm der Koschuta zieht sich über eine Länge von über zehn Kilometern. Einer der Nebentürme des Kammes ist auf nördlicher Seite der steil abfallende Lärchenturm. Auf diese 1965 Meter hohe schroffe Felsformation führt seit 2006 ein extrem anspruchsvoller Klettersteig mit der Schwierigkeitsstufe D. Die Inangriffnahme erfordert ein komplettes Klettersteigset mit Kletterhandschuhen, eventuell noch ein Reserveseil mit Karabiner. Der schwierigste Teil der Kategorie D liegt kurz unter dem Gipfel und verlangt einiges an Kraft in den Armen ab. Die Gipfelstürmer erwartet oben ein Riesenkarabiner. Um die Tour als Rundweg mit dem Aufstieg auf den Koschutnik-Turm abzuschließen, erfolgt der Abstieg über die Lärchenturm-Scharte. Über den Kamm geht es ostwärts bis zum Sattel unter dem Koschutnik-Turm, von wo aus man dann über den ÖTK Steig mit der Schwierigkeitsstufe B/C über die Nordseite der Koschuta absteigen kann. Einen zusätzlichen Adrenalinkick verspricht der optionale Abstieg über die Hängebrücke.

Welche anderen sehr anspruchsvollen Wege gibt es in den Karawanken noch? Dazu zählt auch der Walter Mory-Klettersteig auf der Petzen. Sehr schwierig ist auch der gesicherte Klettersteig auf den Hochstuhl. Technisch anspruchsvoll ist auch der Weg auf den Mittagskogel über den Ostgrat, der zwar nicht markiert ist, im Fels sind aber sogar drei Keile und die Richtung wird mit roten Punkten und Pfeilen angezeigt. Dieser Anstieg grenzt schon an ein alpinistisches Unterfangen, da man eine Felsstufe der II. Kategorie überwinden muss.