»Die heiligen Stiegen« und die Glocke aus Navarino

    Autor JOŽE KOŠNJEK
   
Übersetzung BOJAN WAKOUNIG

Sveti Jošt, auch Šentjošt oder Jošt nad Kranjem, ist - inmitten einer Ebene gelegen - ein einsamer Grat, der sich auf eine Höhe von 847 Metern erhebt. Dieses Gebiet machte seinen Einzug in die Geschichte bereits im 10. Jahrhundert, wovon auch archäologische Funde zeugen. Sveti Jošt ist nicht nur ein von Wanderern und Naturliebhabern geschätzter Berg, sondern auch ein Berg mit vielen Besonderheiten. Die erste Besonderheit ist gewiss die Kirche, erbaut bereits im 15. Jahrhundet und besonders im 18. Jahrhundert das Ziel zahlreicher Pilger, järlich bis zu 50 000 an der Zahl. Auf Initiative des damaligen erfinderischen und beharrlichen Pfarrers Simon Vačavnik wurden im Jahre 1752 die »svete štenge« – die heiligen Stiegen – in Erinnerung an die Stiegen im Gerichtssaal in Jerusalem, auf welchen Christus zum Richter Pontius Pilatus gehen musste, angebaut. Eine andere Besonderheit ist die 1355 kg schwere Bronzeglocke, die 1834 vom Laibacher Glockengießer Anton Samassa aus Resten von Kanonen der türkischen beziehungsweise osmanischen Armee gegossen wurde, die 1827 bei der Meeresschlacht bei Navarino an der Westküste des Peloponnes im Ionischen Meer geschlagen wurde. Die Pfarre Št. Martin, deren Teil Sveti Jošt ist, ist bemüht, die historische Erinnerung dieses Hügels und seine geistige Bedeutung zu erhalten, den Besuchern seine Besonderheiten zu zeigen und einen angenehmen und sicheren Besuch zu gewährleisten, da am Gipfel relativ wenig Platz ist. Bei all dem arbeitet die Pfarre mit Pfarrer Bojan Likar an der Spitze mit dem lokalen Gasthof, der Ortsgemeinschaft und allen, die auf dem Gebiet dieses interessanten Berges tätig sind, zusammen.   

Der Pfarrer von Št. Martin, Bojan Likar, sagt, dass Sveti Jošt neben einem Touristen- und Wanderziel ein spirituelles Zentrum bleibt.