Ein gut erhaltener alter Stadtkern

    Autorin SUZANA P. KOVAČIČ
    Übersetzung BOJAN WAKOUNIG

Die Entwicklung der Stadt Tržič wurde von den natürlichen Gegebenheiten, der Verkehrsader und von zahlreichen Gewerbebetrieben beeinflusst. Das Museum von Tržič besitzt eine reichhaltige Sammlung an Gegenständen aus dem Schusterwesen (die größte in Slowenien), der Wagnerei, der Sockenherstellung, der Gerberei, des Blaudrucks und anderer Branchen, im Hause ist auch das Slowenische Skimuseum untergebracht. Der alte Stadtkern ist gut erhalten. Interessant ist die Architektur der großen Gewerbehäuser und auch die noch teils erhaltenen alten Wasserkanäle. Eine besondere Architektur entwickelte sich nach dem Brand von 1811, als begonnen wurde, mit Ziegel und Stein zu bauen. Typisch sind die aus Brandschutzgründen eingebauten Metallfenster. Das Kurnik-Haus ist gut erhalten und zu einem Museum umgestaltet, darin befindet sich auch ein Gedenkzimmer für den bekanntesten Bewohner des Hauses, den Wagner, Volkschriftsteller und nationalen Erwecker Vojteh Kurnik (1826–1886). Der Pavillon NOB repräsentiert die Architektur der slowenischen Moderne. In Tržič wurde Janez Damascen Dev (1732–1786) geboren, Herausgeber der ersten Sammlung slowenischer Lieder mit dem Titel Pisanice und Autor des ersten slowenischen Opernlibrettos Belin. Der österreichische Feldmarschall und böhmische Adelige Josef Radetzky besaß in Tržič die Güter Neuhaus und Gutenberg. In Tržič wurde 1709 der slowenische Miniaturenmaler Simon Tadej Volbenk Grahovar geboren. Gut erinnert man sich noch an Tone Pretnar (1945–1992), den exzellenten Slawisten, Sprachwissenschaftler, Dichter, Übersetzer … Die Sängerin (auch bei Slavko Avsenik) und Komponistin Marija Ahačič Pollak lebt zwar in Kanada, hält ihre Geburtsstadt aber in Ehren. Tržič hat auch seinen eigenen Drachen. Groß und aus Metall erinnert er an die Entstehungslegende der Stadt.