Spiritus Agens der Kärntner Slowenen

    Autor BOJAN WAKOUNIG

Vinko Zwitter war einer der aktivsten Repräsentanten der Kärntner Slowenen im 20. Jahrhundert. Beim Klagenfurter Hermagoras-Verlag erschien diesen Herbst in slowenischer Sprache ein Sammelbund über sein Leben und Wirken mit dem Untertitel Visionär und Säer. Geboren wurde Vinko Zwitter am 19. Juni 1904 in Draschitz (Drašče) im Gailtal. Nach dem Studienabschluss an der Wiener Hochschule für Welthandel begann er beim Slowenischen christlich-sozialen Verband für Kärnten, der 1934 in den Slowenischen Kulturverband umbenannt wurde und in der Zwischenkriegszeit die zentrale Organisation der Kärntner Slowenen war, zu arbeiten. Er war Redakteur der slowenischen Wochenzeitung Koroški Slovenec (Kärntner Slowene) und leitete das slowenische Schülerheim in der Klagenfurter Achazelgasse. Sein Studienfreund Joško Hutter sagte später über ihn: „Der wichtigste Kulturschaffende war Vinko Zwitter. Wir hätten keinen besseren haben können. Er war sehr fähig und ein Idealist in jeder Hinsicht. Er hätte überall eine gute Arbeit haben können, wenn er nicht ein so engagierter Slowene gewesen wäre“. Am Palmsonntag des Jahres 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet. Nach Haftentlassung wurde er des Gaus Kärnten verwiesen.

Nach dem Sieg über den Nationalsozialismus nahm er sofort an der Volksgruppenarbeit teil. Bis April 1946 war er zweiter Vorsitzender des Regionalausschusses der Befreiungsfront für das Slowenische Kärnten (POOF), doch überwarf er sich bald mit der tonangebenden politischen Linie. Nach seinem Austritt bzw. Ausschluss aus der OF wirkte Vinko Zwitter federführend bei der Gründung und der Arbeit nichtkommunistischer und christlich orientierter Organisationen der Kärntner Slowenen mit. Vinko Zwitter etablierte sich auch als führender slowenischer Laie in der katholischen Kirche Kärntens.

In seiner Ehe mit seiner Frau Tereza hatte Vinko Zwitter sechs Kinder: Zdravko, Janja, Ivana, Milica, Marija und Janko.