Vulgo Namen

  Autorin URŠA PETERNEL
  Übersetzung BOJAN WAKOUNIG

Sowohl in Gorenjska (Oberkrain) als auch in Kärnten legt man Wert auf die Erhaltung eines besonderen kulturellen Erbes, nämlich der slowenischen Haus- und Flurnamen. Die Einheimischen auf beiden Seiten der Karawanken sind stolz auf ihre Haus- und Flurnamen, und gleichzeitig spüren sie durch sie auch eine Zugehörigkeit zu ihrem Ort und zu ihren Wurzeln. Sowohl in Slowenien als auch in Österreich ist die Verwendung der Hausnamen Teil des immateriellen Kulturerbes, und das Sammeln der Namen dauert noch immer an.

In Gorenjska tauchten erste Initiativen zum Hausnamensammeln rund um das Jahr 2005 in Dovje und Mojstrana auf. Projekte zum Sammeln und zur Erforschung der Hausnamen lebten im weiteren Verlauf im Rahmen der Razvojna agencija Zgornje Gorenjske (Entwicklungsagentur für Zgornja Gorenjska) auf und weiteten sich auf weitere Gemeinden aus. In den letzten zehn Jahren wurden bereits mehr als 12000 Namen gesammelt, allerdings nicht nur in Gorenjska, sondern auch in der zentralslowenischen statistischen Region. Weiters erhielten rund 7000 Bauernhöfe Namenstafeln aus Ton.

In Zusammenhang mit dem Sammeln der Namen wurde schon vor Jahren eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Kärntnenr Slowenen hergestellt. Zwischen den Jahren 2011 und 2015 wurde das europäische Projekt FLU-LED durchgeführt, in Rahmen dessen eine einheitliche Methodik zum Sammeln, Dokumentieren und zur Verschriftlichung entwickelt wurde. Ebenso wurde das gemeinsame, grenzübergreifende Kulturportal der Haus- und Flurnamen ins Leben gerufen (www.ledinskaimena.si). Die Öffentlichkeit hat Zugriff auf eine interaktive digitale Karte, darüberhinaus sind bereits auch mehrere gedruckte Karten erschienen.

In Südkärnten wirkt weiters schon seit vielen Jahren die Initiative zur Erhaltung der Haus- und Flurnamen, die für das Erhalten der slowenischen Haus- und Flurnamen auf der »Schattenseite der Karawaneken« sorgt.